Hogeschool INHolland

Rijswijk, Niederlande

Informationen zur Referenz

Gebäudeart:

Bildung und Kultur

Produkte:

Fassaden

Serien:

FWS 50

Standort:

Rijswijk, Niederlande

Fertigstellung:

2010

Architekten:

Rietveld Architects

Fachbetrieb:

C. Vosselmans NV

Bildnachweis:

© Schüco International KG

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Nur eine extrem präzise Detaillierung ermöglichte den individuellen Entwurf schräg platzierter Volumen des Universitätsgebäudes INHolland in Delft von Rietveld Architects, New York. Offene Glasflächen, schiefe Kanten und rautenförmige Flächen erzeugen spielerische Leichtigkeit, Transparenz und Flexibilität. Spezielle Anpassungen der Schüco Fassadensysteme machten die schräge Fassade möglich.

Im Jahr 2001 gegründet, verfügt die INHolland Universität (hogeschool) heute über insgesamt 33.500 Studenten an zehn Standorten in den Niederlanden und bietet eine große Auswahl international orientierter Bachelor-Studiengänge - von „International Business Management“ bis hin zu „Tourismus & Recreation Management“. Im Zuge einer Vergrößerung des Raumangebots in Delft erhielt das New Yorker Architekturbüro Rietveld Architects den Auftrag, einen Neubau zu konzipieren, der sowohl die Bereiche „Landwirtschaft“ und „Luft- und Schifffahrttechnik“ wie auch Verwaltungsflächen aufnehmen und zugleich flexibel, transparent, kommunikativ und identitätsstiftend sein sollte. Hinzu kam der Wunsch nach einem gestalterisch innovativen Gebäude, das jedoch innerhalb eines knappen Zeit- und Kostenrahmens zu realisieren war.

Dieses anspruchsvolle Anforderungsprofil übersetzten die Architekten zunächst in zwei Architekturkonzepte. Der erste Vorschlag entsprach dabei dem angestrebten Zeit- und Kostenkorsett, während sich der zweite Entwurf darüber hinwegsetzte, dafür aber den von großer Offenheit geprägten Geist der Hochschule atmete. Letztlich entschieden sich die Bauherren für die zweite Lösung und veränderten statt dem Budget das Raumprogramm. Am Ende dieses Abstimmungsprozesses stand ein Gebäude mit drei sich überschneidenden und mithilfe offener Erschließungs-, Arbeits- und Kommunikationsflächen eng miteinander vernetzter Volumen. Im „Turm“, dem auf schlanken schräggestellten Stützen ruhenden Baukörper über dem Haupteingang, befindet sich heute die Verwaltung, in der Mitte liegt der Bereich Landwirtschaft, ganz unten sind die Luft- und Schifffahrttechniker untergebracht. Große Bedeutung innerhalb dieses Gefüges kommt einem vierten Baukörper zu, der durch seine Lage unmittelbar am erdgeschossigen Eingangsbereich als großzügiges Foyer, Treffpunkt und Veranstaltungsort dient. Über eine Rolltreppe sind von hier aus aber auch die Obergeschosse und das große Auditorium erreichbar, dessen dynamisiert kantige Unterseite das Foyer wie ein Baldachin überwölbt – und damit nach innen und außen unmissverständlich zu verstehen gibt, dass sich hier das Herz der Fachhochschule befindet.

Weil sich nur durch eine sorgfältige Detaillierung sicherstellen ließ, dass die Idee der klar abgegrenzten, aber räumlich durchlässigen Volumen tatsächlich nachvollziehbar blieb, schenkten die Architekten der Fassadenplanung eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Zur Herausforderung in der engen Kooperation zwischen Rietveld Architects und dem belgischen Fassadenbauer Vorsselmans wurde insbesondere der Wechsel zwischen den vertikalen und den um 8° nach außen geneigten Fassadenbereichen. Erschwerend kam in diesem Zusammenhang hinzu, dass das Gestaltungskonzept der Architekten zwar horizontale Riegel, aber um 2° nach links geneigte Pfosten vorsah – was alle Glasfelder und Fassadenknoten in Parallelogramme verwandelte. Anstatt also Standardprodukte einzusetzen, mussten alle Profile der Schüco FW 50+ Pfosten-Riegel-Fassade sowie der Schüco Fenster AWS 102 speziell gestaltet und angefertigt werden. Davon betroffen waren auch die horizontalen Abdeckleisten, die eine frontale Ansichtsbreite von exakt 50 mm benötigten, damit sie an den Kanten nahtlos in die Profile der nicht geneigten Fassadenbereiche übergehen konnten.

Eine weitere Besonderheit liegt in der Bedruckung der Fassadenverglasung in Form von weißen Streifen, die analog zu den Abdeckleisten eine frontale Ansichtsbreite von ebenfalls exakt 50 mm aufweisen. Diese Streifen dienen als Sonnenschutz, verdecken tagsüber die Gliederung der Geschosse und zeigen am Abend die beleuchteten Innenräume. Ursprünglich war die Bedruckung auf der Innenseite der äußeren Glasschicht vorgesehen. Musterproben ergaben allerdings, dass die Streifen wegen des Sonnenschutzglases lediglich grünlich blass erscheinen würden. Nach langer Suche fanden die Planer schließlich einen Glashersteller, der in der Lage war, die Bedruckung auf der Außenseite der Gläser herzustellen und ein ebenso präzises und dauerhaftes weißes Ergebnis zu garantieren. Dass sich der Aufwand zur Realisierung all dieser Sonderlösungen gelohnt hat, zeigt ein Gebäude, dessen unverwechselbare Fassade exakt jene Offenheit und Durchlässigkeit widerspiegelt, die die Studenten auch in seinem Inneren vorfinden.

Standort der Referenz

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