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Church St. Marien

Schillig, Niedersachsen

Informationen zur Referenz

Gebäudeart:

Bildung und Kultur

Produkte:

Fassaden

Serien:

FWS 50.HI

Standort:

Schillig, Niedersachsen

Fertigstellung:

2010

Architekten:

Koenigs Architekten

Fachbetrieb:

Oltmanns GmbH Metallbau

Bildnachweis:

Fotodesign Ulrich Wozniak

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

800 Personen zählt die kleine katholische Gemeinde Wangerland in Ostfriesland. Doch das allein wäre noch kein Grund gewesen, eine neue Kirche zu errichten. St. Marien in Schillig, ein kompakter Klinkerbau mit einem Tageslichtdach in Form einer Welle, ist vor allem für die Urlauber erbaut worden, die dort, am Meer, mehrere Tage oder sogar Monate im Jahr verbringen.

Der nordöstlichste Zipfel Ostfrieslands, rund 20 km von Wilhelmshaven entfernt, gilt heute als einer der beliebtesten Nordseebäder und besitzt nach eigenen Angaben einen der größten Campingplätze europaweit. Nur so lässt sich der Neubau von St. Marien in Schillig erklären – in Zeiten rückgängiger Kirchengängerzahlen und der damit verbundenen Profanisierung von Gotteshäusern durchaus außergewöhnlich und– in architektonischer Hinsicht – bemerkenswert. Die Kirche ersetzt einen 1967 errichteten Vorgängerbau, der aufgrund der extreme Witterungsbedingungen stark baufällig geworden war. 2009 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben; als erste Preisträger gingen die Kölner Architekten Königs daraus hervor. 2012 wurde das Bauwerk eingeweiht. Wie eine Welle ragt das Kirchenschiff über dem flachen Land; dem Deich und dem Meer zugewandt die flache Seite, dem Ort der 20 Meter hohe, abgerundete Glockenturm. Die Außenmauern der Kirche, verkleidet mit einer anthrazitfarbenen, in der Oberfläche sehr lebendigen Fassade aus Klinkern im Oldenburger Format, beschreiben im Grundriss ein 30 auf 21,4 Meter großes Rechteck. Aus dem eingeschossigen Flachbau ragt der eigentliche Kirchenraum, der in der Grundfigur eines Kreuzes dem äußeren Körper eingeschrieben ist. Rechte Winkel sucht man hier jedoch vergebens; geschwungene Wände korrespondieren mit dem sich nach oben öffnenden und zum Turm hin aufsteigenden, lediglich über das Dach belichteten Kirchenschiff. Das dynamische Spiel des Lichts, das über das geschwungene, mit Schüco entwickelte Dach aus den Zwischenräumen der Dachträger auf die sandfarbig verputzten Wände fällt, erzeugt eine dem Gotteshaus angemessene, freundliche Atmosphäre. Im Kontrast zu den lichtabsorbierenden Kalksteinböden stehen die Bänke aus hellem, gekälktem Eichenholz. Farbige Glaselemente erzeugen in der Licht-
führung besondere Akzente. Mit der St. Marienkirche ist ein Ort entstanden, der wie die Architekten schreiben, dem Herrn gewidmet ist – und dem Besucher, der in der Kontemplation des lebhaften Lichtverlaufs die Nähe zu Gott (wieder) findet; oder sei es auch nur, um – fernab des Urlaubstrubels – den Blick auf das Wesentliche heften zu können: auf Raum, Zeit und Licht.

Standort der Referenz

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