Ein 92 Meter hoher Komplex aus weichen, welligen Kurven markiert neuerdings die Skyline von Groningen. Dieser asymmetrische, aerodynamische Neubau liegt in geschützter Naturlage am Stadtgarten mit einem Teich. Er beherbergt Finanzamt und die studentische Darlehnsverwaltung mit 2500 Arbeitsplätzen, Parkplätze für 1500 Fahrräder und 675 Pkws. Die Architektur zielt darauf ab, diese Institutionen in einem weicheren, menschlicheren Profil zu präsentieren, anders als die scharfkantigen „Artgenossen“. So erscheinen diese öffentlichen Einrichtungen hier in organischer, freundlicher und zukunftsorientierter Form. Dieser Ansatz ist auch im Inneren verfolgt worden, der Architekt Ben van Berkel vom Architekturbüro UNStudio: „Wir richten viel Aufmerksamkeit darauf, wie die Menschen sich durch das Gebäude bewegen. Hier enden keine linearen Flure in Sackgassen, sondern es können endlose Spaziergänge durch den transparenten, sich zur Landschaft öffnenden Bau geführt werden.“ Um die gewünschte Nachhaltigkeit zu erzielen, beteiligten sich früh Fachleute aus allen Disziplinen an dem Entstehungsprozess, ein Lebenszyklus-Ansatz hat die Auswahl der Materialien und die Konstruktion der Fassaden mit entschieden.